2018


Pixelwelten die ein Bild stimulieren, die sich in sich selbst verlieren, um immer nur nach mehr zu gieren.

DER MENSCH.


Präsentationsmöglichkeiten

Entropieserie

 

Betrunken wie so oft, war ich am Überlegen und der Zweifel schob sich in mein Hirn.

Der verdammte Zweifel, der Zweifel an mir selbst, der mich immerzu begleitet.

Was nur kann ich gegen diese Allmacht meiner persönlichen Inkompetenz tun?

Wie kann ich mehr erfahren, um den Zweifel in mir auszuräumen?

Ich schaute mich um, ich blickte durch den Nebel meines Verstandes und im Dunst des Alkohols sah ich meine Frau, wie sie Negative in eine Plastikbox legte,  und das mit all ihrer Kraft.

Sie war wirklich dabei, war konzentriert, fokussiert und sie zweifelte nicht an ihrem Tun.

Ihre Zufriedenheit und Klarheit war spürbar. Eine Aufgabe umfasst all ihr Sein, ein Leben, ein Ding, voller Anteilnahme und Liebe zum Leben.

Warum kann ich das nicht?

Der Zweifel frisst mich auf.

Er will mich verführen, er lockt mich, greift nach mir, um mich immer wieder aufs Neue zu berühren.

Der verdammte Zweifel an mir selbst und dem Leben, er scheint nicht erstrebenswert und doch, er bringt mich weiter.

Nicht unbedingt in Bezug auf die Fokussierung, die der eine gelebte Moment mit sich bringt.

Doch lässt mich der Zweifel schmerzlich erkennen, er zwingt mich, die Welt und mich selbst in Frage zu stellen, er lässt mich leiden, um zu wachsen und zwar um jeden Preis.

Auch der Tod ist eine Option. Entweder lerne ich, mit dem mir innewohnenden Zweifel umzugehen und ihn zu nutzen, oder ich gehe daran zugrunde.

All das beinhaltet ein Wachstum, ein Mehr, eine optimierte Verteilung von Energie.

Oder anders ausgedrückt eine Zunahme von Entropie.

 

Entropiekonzept.

 

Was ist das Gegenteil der Entropie? Da für mich das Konzept der Entropie alles einschließt, wäre das Gegenteil das absolute Nichts.

Da es allerdings ein absolutes Nichts nicht geben kann, weil aus Nichts, Nichts entstehen kann,

gibt es kein Gegenteil der Entropie. Sie scheint absolut.

Die Entropie eine Dynamikwelle ohne Anfang und Ende. Sie ist das Meer in dem wir schwimmen lernen.

Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, so kann ich die Zunahme meiner persönlichen Entropie förmlich spüren.

Sie schreit mir ins Gesicht, zerrt an mir, reißt mich immer weiter mit sich, der einzigen Konstante entgegen, der Veränderung.

 

Alles in dieser Welt läuft auf Beziehungen hinaus, ob es nun eine Beziehung zwischen zwei miteinander wechselwirkenden Elementarteilchen ist, oder die Beziehung zweier Menschen.

Dieser Status quo zweier Zustände, die im Verhältnis stehen, lässt sich nicht einfrieren.

Daraus resultiert, es gibt keine ewige Liebe, kein ewiges Leben und leider keinerlei Halt im Schulbus des Lebens.

Es gibt nur Zustände die unser Dasein bestimmen, wie Leistung, Macht und Bindung, auf die sich scheinbar alles reduzieren lässt, was irgendwie in direkter, oder indirekter Wechselwirkung steht.

 

Als Kind war ich so wie die meisten Kinder: jung, unbeschwert und davon überzeugt, der Welt mit meiner Anwesenheit einen Gefallen zu tun.

Wie das so ist, habe ich im Laufe der Jahre aus der Summe verschiedener Kompetenzen, wie Wissen, Erfahrungen, Intuition, Kreativität und Können plus der bei mir leider nicht sehr ausgeprägten Eigenschaft der sozialen Kompetenz, eine andere Sicht auf die Welt entwickelt.

Daraus resultiert eine komplexere, durchdachtere Illusion einer Zielsetzung in Bezug auf mein Leben.

Anders ausgedrückt, hat die Entropie in Bezug auf mein Leben zugenommen.

Zu den Informationen am Anfang meines Lebens, als ich aus einer einzigen Zelle bestand, sind unzählige weitere Informationen hinzugekommen, diese optimierte Informationsverteilung hat mir eine mehr Kontur verliehen.

Im Grunde bin ich eine aus sich endlos kreuzenden Informationsketten resultierende niedrig entropische Invormationsverdichtung im Verhältnis zum Gesamtsystem, einer unausweichlichen Konsequenz entgegenstrebend meinen höherentropischen Tod.

Ich setze den Begriff Entropie mit Information ins Verhältnis, viele Informationen die miteinander im Verhältnis stehen.

Wenn ich von Informationen spreche, meine ich Zustände, die unendlich viele weitere Zustände in sich bergen und miteinander in Wechselwirkung stehen, um unsere Welt, so wie wir sie wahrnehmen, zu generieren.

Als Beispiel kann man ein Foto heran ziehen. Wir sehen das Bild als einen Zustand, als eine Information. Allerdings besteht es aus unzähligen Zuständen, den Pixeln.

Die einzelnen Teile meiner Entropieserie sind damit gleichzusetzen, sie sind Metaphern bzw. Analogien zum besseren Verständnis der Welt.

Es sind Pixel, Einheiten, Zustände bzw. Informationen, die das Leben, das Universum, Dich in sich tragen und uns Menschen in die Raumzeit zaubern.

Die einzelnen Teile meiner Installation sind Analogien auf alle Zustandsformen unserer Welt.

Wie Universen, Galaxien, Planeten, Menschen, Zellen, Moleküle, Elementarteilchen oder in scheinbar letzter Instanz, Planquadrate oder Strings.

Das alles sind Zustandsformen die miteinander im Verhältnis stehen, sich gegenseitig beeinflussen,  um neue Zustandsformen zu erzeugen.

Sie erzeugen, um bei der Metapher des Fotos zu bleiben, immer wieder und wieder neue Bilder.

Planeten formen Galaxien, Menschen Gesellschaften, Elementarteilchen Atome und Moleküle das unvorstellbar komplexe Meer des auf Zellen basierenden Lebens.

All das zusammen genommen macht unsere Welt zu dem, was sie im Augenblick ist.